Neuburg. Wie sieht die Versorgung mit Notärzten im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen derzeit aus und mit welchen Entwicklungen muss in Zukunft gerechnet werden? Darüber hat Landtagsabgeordneter Matthias Enghuber zusammen mit Dr. Alexander Hatz, dem Ärztlichen Berater des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Region Ingolstadt, gesprochen.

Dr. Alexander Hatz sieht einen deutlichen Personalschwund bei den Notärzten in ganz Bayern und befürchtet einen Kollaps des Systems. In der aktuellen Notarztstudie 2021 des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement am LMU Klinikum in München wird für den Zeitraum von 2009 bis 2019 ein Rückgang der Notärzte in Bayern um 40 Prozent berichtet. Statistiken aus der Notarztstudie zeigen darüber hinaus eine hohe Anzahl an Ausfallzeiten und unbesetzten Dienststunden für die Notarztstandorte in Neuburg und Schrobenhausen auf.

Als Mitglied des Innenausschusses des Bayerischen Landtags ist Abgeordneter Matthias Enghuber mit der Problemlage und den aktuellen Zahlen aus der Notarztstudie vertraut. „Neben dem allgemeinen Ärztemangel, der sich natürlich negativ auf die Situation im Notarztdienst auswirkt, haben wir es insbesondere mit einem starken Gefälle zwischen Stadt und Land zu tun“, erklärt Enghuber und macht deutlich, dass gerade in ländlichen Regionen mit einer geringen Dichte an Ärzten und weiten Anfahrtswegen die Lösung des Problems besonders schwierig ist.

Trotz der großen Herausforderung möchte auch Enghuber ein Versorgungsdefizit im Notarztdienst unter allen Umständen verhindern. „In den nächsten Wochen werden wir in München noch einmal ausführlich über die Notarztstudie und die Notarztversorgung in Bayern diskutieren und gemeinsam nach Lösungen für die angespannte Situation in unserem Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen suchen“, sagt der Landtagsabgeordnete. „Besonders wertvoll sind für mich dabei die Erfahrungen der Notärzte vor Ort, die in Neuburg-Schrobenhausen seit Jahren Einsätze fahren und die Situation sehr gut einschätzen können“, so Matthias Enghuber.