MÜNCHEN/SCHROBENHAUSEN. Der Bayerische Verkehrs- und Bauminister Christian Bernreiter hat seine Unterstützung für den geplanten Geh- und Radwegtunnel am Schrobenhausener Bahnhof zugesichert und eine Förderung der Baukosten durch den Freistaat in Aussicht gestellt. Landtagsabgeordneter Matthias Enghuber hatte intensiv zwischen der Stadt Schrobenhausen und dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr vermittelt und sich für das Schrobenhausener Bauvorhaben stark gemacht. Nach ausführlichen Gesprächen zwischen dem Verkehrsministerium und der Deutschen Bahn (DB) zeichnet sich nun eine Lösung für das wichtige Bauprojekt ab.
Vor geraumer Zeit hatte die Deutsche Bahn angekündigt, den Schrobenhausener Bahnhof bis zum Jahr 2026 barrierefrei auszubauen. Im Zuge dieser Umbaumaßnahmen plant die Bahn auch den Bau einer Unterführung für Fußgänger, die unter den Gleisen hindurchführen soll. Für die Stadt Schrobenhausen wiederum wäre es von großer Bedeutung, einen Tunnel unter den Bahngleisen zu bauen, der nicht nur von Fußgängern, sondern gleichzeitig auch von Fahrradfahrern genutzt werden kann. Über die Frage, ob man nicht nur eine Unterführung für Fußgänger, sondern auch für Radfahrer baut und vor allem wer die Kosten der Baumaßnahme tragen soll, konnten sich Bahn und Stadt Schrobenhausen bisher allerdings nicht einigen.
Nach Vermittlung des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer und des Landtagsabgeordneten Matthias Enghuber scheint nun eine Lösung in Sicht: Bayerns Verkehrs- und Bauminister Christian Bernreiter sieht dringenden Handlungsbedarf am Schrobenhausener Bahnhof und sagt in einem aktuellen Schreiben an Enghuber seine volle Unterstützung für den Bau der Geh- und Radwegunterführung in Schrobenhausen zu. Darüber hinaus stellt Bernreiter zugleich eine Förderung der Baukosten durch den Freistaat in Aussicht.
„Sobald die Planungen für die Unterführung baureif sind, kann die Stadt bei der Regierung von Oberbayern Fördermittel zur Herstellung der Barrierefreiheit und Verbesserung der Zuwegung im Übergangsbereich vom Individual- zum öffentlichen Verkehr aus dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG) beantragen“, schreibt Verkehrsminister Bernreiter. Diese zusätzliche Fördermöglichkeit habe der Freistaat laut Bernreiter erst im vergangenen Jahr geschaffen. „Damit würde die Stadt eine attraktive Förderung durch den Freistaat erhalten, bei der auch die Planungskosten und der Ablösebetrag für die Instandhaltung der Unterführung förderfähig wären“, so Bernreiter. Eine finanzielle Beteiligung der DB am Bauprojekt wäre dann nicht erforderlich. Die Stadt Schrobenhausen müsste allerdings in Vorleistung gehen und die Planungen für die Geh- und Radwegunterführung finanzieren. Bei derzeit kalkulierten Kosten von circa 10 Millionen Euro wäre eine Förderung von mehr als 70 Prozent möglich.
Eile ist geboten!
Verkehrs- und Bauminister Christian Bernreiter möchte den Zeitplan mit der Fertigstellung bis Ende 2026 unbedingt einhalten und drängt auf eine rasche Entscheidung. „Eine Verzögerung der Maßnahme mit der dadurch zu erwartenden Verteuerung würde auch neue Herausforderungen für den barrierefreien Ausbau schaffen“, warnt Minister Bernreiter in seinem Schreiben.
Schrobenhausens dritter Bürgermeister Andy Vogl sieht nun die Stadt am Zug. Gemeinsam mit der CSU-Fraktion im Schrobenhausener Stadtrat möchte er die Planungen der Stadt zur Geh- und Radwegunterführung jetzt zügig vorantreiben. „Diese einmalige Chance, eine verkehrssichere Radwegeverbindung quer durch die Stadt kombiniert mit einem barrierefreien Ausbau des Schrobenhausener Bahnhofs, welcher so künftig auch von beiden Seiten erreichbar ist, wird Schrobenhausen über Jahrzehnte nicht mehr bekommen“, sagt Andy Vogl. In einem entsprechenden Antrag fordern Vogl und die CSU-Stadtratsfraktion dementsprechend einen Grundsatzbeschluss des Schrobenhausener Stadtrats und die sofortige Ausarbeitung baureifer Planungen für die Geh- und Radwegunterführung am Bahnhof.