Besuch Gerolsbach
Gerolsbach. Bürgermeister Martin Seitz empfing den Landtagsabgeordneten Matthias Enghuber im Rathaus und erklärte, wie man in Gerolsbach das Problem steigender Mieten in den Griff bekommen hat.
Zunächst war es dem Gemeindeoberhaupt jedoch ein Anliegen, auf die ungerechte Ausschüttung von Fördergeldern zu verweisen. Im Jahr 2008 erhielt die Gemeinde seitens der Regierung einen Bescheid, dass die Kläranlage zu sanieren sei. Innerhalb von nur zwei Jahren errichtete die Gemeinde daraufhin eine neue Kläranalage und auch die umliegenden Ortsteilkläranlagen wurden saniert. Selbst das Wasserwirtschaftsamt hatte damals nicht geglaubt, dass sich dieses Projekt so schnell umsetzen ließe. Grund für die Eile war dabei das Bestreben, die Kläranlage möglichst schnell auf einen modernen, umweltfreundlichen Stand zu bringen. Da die Gerolsbacher die Kosten für dieses Unterfangen allein aufbrachten, fühlen sie sich ungerecht behandelt. Hätten sie nämlich – wie viele andere Gemeinden auch – erst Jahre später mit den Baumaßnahmen begonnen, wäre Ihnen wohl eine üppige Förderung zu Gute gekommen. Denn das entsprechende Förderprogramm wurde erst später ins Leben gerufen. Somit wurde die Gemeinde gewissermaßen für ihr schnelles und vorbildliches Vorgehen bestraft. „Die Chancen nachträglich einen positiven Förderbescheid zu erhalten, sind leider sehr gering“, musste Enghuber Seitz diesbezüglich mitteilen. „Ich versuche dennoch etwas auf den Weg zu bringen, schon der Gerechtigkeit wegen“, so der CSU-Politiker.
Des Weiteren bestätigte Seitz, wie viele Kommunalpolitiker zuvor, dass die Vorschriften zur Vergabe von Bauprojekten zu bürokratisch seien und zu Mehrkosten führen. Demnach sei es manchmal sogar billiger, Projekte ohne Förderungen zu verwirklichen, weil so etwa die Planung intern erfolgen kann.
Im Anschluss erklärte der Bürgermeister nicht ohne Stolz, dass sich die Bautätigkeiten in Gerolsbach seit Jahren auf einem hohen Niveau befinden und so stetig neuer Wohnraum geschaffen wird. Dies hat zur Folge, dass die Mietpreise inzwischen wieder fallen und das obwohl die Nachfrage durch die Lage im Münchner Speckgürtel ungebrochen hoch ist. Seitz empfahl Enghuber daher, sich auf Landesebene für mehr Wohnungsbau einzusetzen. Wie das Beispiel Gerolsbach zeige, sei dies der einzige Weg, die Mietpreise in den Griff zu bekommen.