Abgeordnete setzen sich für Aueninstitut ein
In die Debatte um mehr Natur-, Klima- und Artenschutz ist in letzter Zeit viel Bewegung gekommen, auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Mehrere Kommunalpolitiker haben sich für ein Moorinstitut ausgesprochen, das beim Erhalt des Donaumooses helfen soll. Außerdem will die Staatsregierung, wie kürzlich bekannt wurde, Teile des Neuburger Auenwaldes zum Naturmonument ernennen.
Doch gerade im Bereich der Donau-Auen ist in der Vergangenheit schon viel passiert. Maßgeblich an den Renaturierungsmaßnahmen beteiligt war das Aueninstitut Neuburg. Dieses Forschungszentrum ist durch eine Kooperation zwischen dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entstanden. Auf Einladung von Prof. Dr. Bernd Cyffka, dem Direktor der Forschungseinrichtung, besuchten die beiden Landtagsabgeordneten aus Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen, Tanja Schorer-Dremel und Matthias Enghuber (beide CSU), das Aueninstitut im Schloss Grünau.
Zunächst erläuterte Prof. Cyffka die herausragende Bedeutung des Auenwaldes für den Natur- und Hochwasserschutz, sowie die wissenschaftlichen Leistungen und Erfolge des Aueninstituts, welches seit nunmehr 14 Jahren seinen Sitz in Neuburg hat. Viel Überzeugungsarbeit musst Cyffka bei den beiden Abgeordneten aber ohnehin nicht leisten. Enghuber und Schorer-Dremel bestätigten, dass die Renaturierung der Auenwälder nur gelingen kann, wenn sie mit der nötigen Forschungsarbeit begleitet wird. Hinzu kommt, dass das Institut in der internationalen Forschung anerkannt und immer wieder in Radio und Fernsehen präsent ist. Somit vertritt es den Landkreis nach außen hin und schafft Aufmerksamkeit für die Region. „Es handelt sich hierbei um ein echtes Aushängeschild für die Region Neuburg-Schrobenhausen“, fasste Matthias Enghuber zusammen.
Daher signalisierten beide Abgeordneten auch umgehend, sich für eine Verlängerung des Kooperationsvertrags einsetzen zu wollen. Denn dieser läuft im nächsten Jahr aus. Enghuber will hierzu Gespräche im Kreistag führen, da dort der Kooperationsvertrag mit der KU Eichstätt-Ingolstadt zur Abstimmung stehen wird. „Ich glaube, hier ist eine Mehrheit machbar“, so der Neuburger Abgeordnete. Schorer-Dremel will Cyffka dagegen mehrere Kontakte in die betreffenden Ministerien vermitteln sowie einen Besuch des Arbeitskreises Umwelt der CSU-Fraktion im Auenwald organisieren. „Man muss den Auenwald und das dazugehörige Institut in den Köpfen der Abgeordneten verankern“, so die Eichstätter Politikerin. Außerdem stehen die Chancen derzeit besonders gut, auf offene Ohren zu treffen. Schließlich hat Ministerpräsident Söder erst kürzlich eine Waldinitiative angekündigt – mit schon erwähnten Auswirkungen auf den Neuburger Auenwald: Rund 2000 Hektar sollen zum Naturmonument ausgewiesen werden.
Ganz ohne Hintergedanken erfolgt die Vernetzung in die Ministerien und den Landtag freilich nicht: Man erhofft sich ein stärkeres finanzielles Engagement des Freistaats für Forschungsprojekte des Aueninstituts.
Enghuber bringt für die Zukunft zudem eine Zusammenarbeit des Auen- und Moorinstituts ins Spiel: „Das Aueninstitut ist ein super Beispiel dafür, wie ein Forschungszentrum in unserer Region gelingen kann. Von den Erfahrungen, die hier schon gesammelt wurden, könnte ein Moorinstitut mit Sicherheit profitieren“. Professor Cyffka zeigte sich offen für diese Idee, schließlich handle es sich beim Donaumoos und dem Auenwald um eine „Schicksalsgemeinschaft“. Eine Kooperation könne daher nur positive Effekte haben.